Ein dunkles Beben durchfährt die Ratiopharm Arena

Ghost – Eine riesen Show, begeisterte Fans und krachender Sound. Beim Auftritt von Ghost in Neu-Ulm war alles für einen phänomenalen Konzertabend dabei.

Gute Laune von früh bis spät

Bereits vor Konzertbeginn war klar: Dies wird kein normaler Abend in Neu-Ulm. Als ich um ca. 18:30 Uhr – wohlgemerkt 1,5 Stunden vor Konzertbeginn – zur Arena schlenderte, wartete bereits eine unübersehbare schwarz gekleidete Schlange vor der Ratiopharm Arena. Teils im Standard-Metal Dress, Teils im Nonnenoutfit und auch Jesus und ein Kardinal wollten sich den Auftritt nicht entgehen lassen.

Ein paar Fans erzählten mir, dass sie bereits seit fünf Uhr morgens vor der Arena campierten. Entsprechend durchgebraten aber voller Enthusiasmus stürmten diese Fans auch beim Einlass in die Halle, sodass sich schon eine Stunde vor Konzertbeginn eine Traube vor der Bühnenmitte bildete.

Durch die Hölle zu den Ghoulen

Doch bevor die Menge zu den Klängen von Ghost feiern konnte, heizten erstmal die Hellacopters die Ratiopharm Arena auf. Bei der schwedischen (Hard-)Rockband stach vor allem der Gitarrist Dregen ins Auge. Nicht nur sein Sommerhut sondern auch seine Rifs und Tanzmoves begeisterten die Frontrows in der Arena.

Rund eine Stunde lang rockten die Hellacopters im Innenraum, während draußen ein Gewitter tobte – ganz passend zum Logo der Band. Dann durften sich die Künstler in den wohlverdienten Feierabend begeben und die Bühne wurde in den großen Schleier der Umbaumaßnahmen gehüllt.

Warten auf die Sensation

Während der Umbaumaßnahmen wurde die Menschenmenge in der Halle gefühlt nicht kleiner. Vor allem die Traube an Fans vor der Bühne blieb hartnäckig auf Ihren Plätzen. Die Ratiopharm Arena schien auf diese Situation bereits vorbereitet zu sein, denn die Security schenkte aus dem Fotograben heraus Wasser an die wartenden Fans aus.

Eine Weile verging somit, und bei einem Becherchen Wasser kamen wir Fotografen schnell wieder mit einigen Fans ins Gespräch. Viele waren aufgeregt, durchgeschwitzt und angestrengt vom langen Tag. Aber eins waren sie alle: super nett und voller Vorfreude auf den Auftritt von Ghost in Neu-Ulm. Ein paar der Besucher versuchten sogar Deals mit uns Fotogafen auszuhandeln. Ein Plektrum, eine Setlist oder gar unsere Fotopässe hätten einige Fans gerne mit nach Hause genommen.

Langsam begann das Ghost-Intro im Hintergrund zu tönen. Und auch die Nervosität vor und im Fotograben stieg langsam.

Ein Reich aus Asche

Aus dem Fotograben heraus konnten wir bereits vor Konzertstart hinter den Bühnenschleier blicken. Doch erst als der Vorhang fiel und Ghost mit einem Knall die Bühne betraten, konnten auch wir die ganze Pracht des Bühnenbildes im Scheinwerferlicht betrachten.

Auf mehreren Podesten begannen die Ghoule die ersten Takte von “Kaisarion” anzustimmen, während im Hintergrund ein unheimlich überdimensionaler Dom leuchtete.

Mit einem Knall vor und unter lautem Kreischen der Konzertbesucher hinter uns betrat nun Papa Emeritus IV alias Tobias Forge die Bühne. In “Kaisarion” erzählte die Band von einer Prophezeiung, die den Aufbau eines neuen Reiches aus der Asche vorhersagt. Die Armee für den Aufbau eines solchen Reiches hatte Ghost in Neu-Ulm auf jeden Fall bereits anwesend. Hinter uns Fotografen schmetterte das Publikum textsicher jeden Refrain mit.

Dies änderte sich auch nicht bei den darauffolgenden Songs “Rats” und “Faith“, sodass das Fototeam konstant von beiden Seiten den Songtext miterleben durfte. Neben unseren Ohren wussten auch die Augen im Sucher teilweise schon gar nicht mehr, wo hin wir mit den Kameras schauen sollten. Bei acht Personen auf der Bühne war konstant etwas geboten. Mal drehte der Bassist auf, mal rockten die E-Gitarristen gemeinsam und mal zog der Papa alle Blicke auf sich.

Durch das Lichtspiel mithilfe eines riesigen Lichtkreuzes an der Hallendecke waren dabei die Frontbandmitglieder konstant gut ausgeleuchtet und sowohl für die Kameras als auch die Zuschauer gut zu sehen.

Party bis zum Schluss

Nach drei Songs war der Arbeitsabend für uns Fotografen vorbei. Der Auftritt von Ghost in Neu-Ulm war es allerdings noch lange nicht. Rund zwei Stunden lang rockten die Schweden in der Ratiopharm Arena. Dabei trat der Papa mit verschiedensten Kostümierungen auf die Bühne und lies die Herzen des Publikums höher schlagen. Natürlich durften auch die bekanntesten Songs der Band nicht fehlen. Bei “Mary on a Cross“, “Call me little Sunshine” und dem Abschlusssong “Square Hammer” bebte die ganze Halle, am meisten bejubelt wurde jedoch gefühlt “Year Zero“.

Frontmann Forge verabschiedete die Halle mit ausgebreiteten Armen im Funkenregen, bevor er und seine Ghoule in der Dunkelheit verschwanden. Das Publikum jubelte noch minutenlang, bevor sie die Halle mit leuchtenden Augen verließen. Manche unter ihnen wussten noch gar nicht, wie sie wieder nach Hause kommen sollten, den Abend werden sie jedoch trotzdem wohl nicht vergessen. Und während irgendwo auf dem Arenagelände noch jemand “Kiss the Go-Goat” vor sich hinsummte, verließ auch ich mit einem wohligen Gefühl im Bauch die Konzertlocation.

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Auftraggeber: Ratiopharm 
Arena Ulm/Neu-Ulm Betriebsgesellschaft mbH

Bands: The Hellacopters, Ghost

Location: Ratiopharm Arena -Europastraße 25, 89231 Neu-Ulm